Zeit ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Tatortanalyse. Traditionelle gerichtsmedizinische Untersuchungen sind in der Regel zeitaufwändig. Besonders schwierig wird es, wenn Ermittlungen schon im Gange sind und schnelle Ergebnisse benötigt werden. Spuren müssen so schnell wie möglich vor Ort entdeckt werden, bevor sie sich zersetzen und forensische Informationen verlieren, die für die kriminalpolizeiliche Untersuchung wichtig sind. Das Ziel des Projekts RISEN ist die Entwicklung von verschiedenen kontaktlosen Echtzeit-Sensoren zur Optimierung der Detektion, der Visualisierung, der Identifizierung und der Interpretation vor Ort, um den Zeit- und Ressourcenaufwand im Labor stark zu minimieren.
Dafür werden im Projekt RISEN kontaktlose, zerstörungsfreie, automatisierte Sensoren zur Identifizierung, Auswahl und Kennzeichnung von forensischen Spurenmaterialien entwickelt und als Demonstrator aufgebaut. Die Daten werden in-situ und in Echtzeit erfasst, verarbeitet und an ein 3D-gestütztes Tatorterkundungssystem gesendet, um ein interaktives 3D-Modell des Tatorts mit Position und Beschriftung der Spuren und den relativen Ergebnissen der Vor-Ort-Analyse zu erstellen.