Quantum Sensing Hub Freiburg

Geballte Kompetenz und Infrastruktur im Bereich Quantensensorik

Innovative Ansätze, Lösungen und Anwendungen von Quantensensoren: Im Quantum Sensing Hub Freiburg konzentrieren die drei Institute Fraunhofer IAF, IPM und IWM ihre Forschungsinfrastruktur und Expertise.

Technologische Ansätze

Bei der Entwicklung von Quantenmagnetometern verfolgt der Quantum Sensing Hub Freiburg zwei komplementäre Ansätze: Magnetometer auf Grundlage von auf optisch gepumpten Alkaliatomen (optically pumped alkali atoms, OPMs) und auf Grundlage von Stickstoff-Vakanz-Zentren (nitrogen-vacancy centers, NV-Zentren) in Diamant. Unser gebündeltes Know-how über die Quantenmagnetometrie der nächsten Generation ermöglicht uns die Entwicklung und Realisierung von anwendungsspezifischen Messsystemen.

Foto des Weitfeld-Magnetometer-Aufbaus am Fraunhofer IAF
© Fraunhofer IAF
Das Weitfeld-Magnetometer bietet einen einzigartigen Kompromiss zwischen räumlicher Auflösung und Messzeit.

Stickstoff-Vakanz-Zentren in Diamant

NV-Zentren sind einzelne atomare Systeme, die als hochempfindliche Sensoren fungieren. Ihr einzigartiger Vorteil ist, dass sie bei Raumtemperatur und auf Hintergrundfeldern betrieben werden können. Sie ermöglichen eine extrem hohe räumliche Auflösung und werden in verschiedenen bildgebenden Messverfahren eingesetzt.

  • Weitfeld-Magnetometer bieten einen einzigartigen Kompromiss zwischen räumlicher Auflösung und Messzeit. Sie ermöglichen die quantitative Abbildung von Magnetfeldern und Fluktuationen.
  • Rastersonden-Quantenmagnetometer ermöglichen die Messung von Magnetfeldverteilungen auf der Nanoskala.
  • Laserschwellenmagnetometer ermöglichen bei Raumtemperatur und auf Hintergrundfeldern die Messung kleinster Magnetfelder, wie sie z. B. von Gehirnströmen erzeugt werden. (In Entwicklung.)
  • Hochfrequenz-Sensoren mit optischer Auslesung können das Zeit-Frequenz-Verhalten komplexer, agiler Hochfrequenz-Signale analysieren. (In Entwicklung.)
OPM-basierte magnetische Feldmessung
© Fraunhofer IPM
OPMs erreichen (und übertreffen sogar) die Empfindlichkeit von kryogen gekühlten SQUID-Magnetometern.

Optisch gepumpte Alkali-Magnetometer

In OPMs werden Alkaliatome als Sonden für das Magnetfeld verwendet. Mit Laserlicht werden alle Atome in den gleichen Zustand gebracht. In einem äußeren Magnetfeld erfahren die Atome dann eine synchrone Larmorpräzession. Ihre Frequenz ist proportional zum lokalen Magnetfeld. Im Grundbetrieb kann dieses Präzessionssignal optisch ausgelesen werden und liefert ein kalibrierungsfreies Maß für das Magnetfeld.

In der empfindlichsten Konfiguration erreichen (und übertreffen) OPMs die Empfindlichkeit von kryogen gekühlten SQUID-Magnetometern und können zum Nachweis von magnetischen Signalen des Gehirns verwendet werden. Aufgrund der hochempfindlichen Messung ist eine Abschirmung gegen magnetisches Umgebungsrauschen erforderlich, um die höchste Sensitivität zu erreichen.

Eigenschaften der verschiedenen Magnetometer

Sensor-Prinzip Sensitivität räumliche auflösung
Verfügbare Systeme    
Optisch gepumptes Magnetometer (OPM) < 15 fT/√Hz < 5 mm
Rastersonden-Magnetometer (NV) < 10 μT < 30 nm
Weitfeld-Magnetometer (NV) < 10 μT < 1 μm
In Entwicklung    
Laserschwellen-Magnetometer 1 fT/√Hz–30 pT/√Hz 100 μm–1 mm
OPM-basierte Kamera (1000 Pixel) 25 pT/√Hz 100 µm
HF-Sensoren (NV) 0,1–10 GHz < 1 μm

Vorteile des Quantum Sensing Hub Freiburg

Mit unserer einzigartigen Infrastruktur bieten wir den idealen Ausgangspunkt für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Quantenmagnetometrie. Die Einsatzgebiete unserer Technologien und Messsysteme reichen von der Materialcharakterisierung über die industrielle Prozessüberwachung, die Prüfung von Raumfahrt-Equipment oder Nanoelektronik bis hin zu biomedizinischen Anwendungen.

Unsere Partner aus Wissenschaft und Industrie haben die Möglichkeit, das innovative Potenzial von Quantensensoren für ihre spezifischen Anforderungen zu evaluieren. Mit unserer breiten Palette an hochauflösenden und hochempfindlichen Messsystemen haben wir die Quantensensorik-Lösung für Ihre individuellen Mess- oder Entwicklungsanforderungen.

Was wir bieten

  • Erforschung neuer Anwendungsfälle für Quantensensorik und Magnetfeldsensorik
  • Validierung von Proben und Messungen
  • Test und Überprüfung von Komponenten
  • Sensoren auf dem neuesten Stand der Technik und vollständig bildgebende Instrumente
  • Experimentelle Charakterisierung durch Quantenmagnetometrie und Modellierung von Materialien

Stimmen

Dr. Peter Koss
© Fraunhofer IPM
Dr. Peter Koss

»Die hohe Empfindlichkeit der OPMs ermöglicht uns die Entwicklung neuartiger Magnetometrie-Anwendungen für die Prozessanalyse, die Materialprüfung und für Raumfahrtanwendungen.«

Dr. Peter Koss
Gas- und Prozesstechnologie
Fraunhofer IPM

Niklas Mathes
© Fraunhofer IAF
Niklas Mathes

»Mit ihren einzigartigen Eigenschaften hat Magnetometrie auf Basis von NV-Zentren das Potenzial, die magnetische Charakterisierung von industriellen Materialien einen großen Schritt weiter zu bringen.«

Niklas Mathes
Quantensensorik
Fraunhofer IAF

Dr. Simon Philipp
© Fraunhofer IWM
Dr. Simon Philipp

»Die Bildgebung magnetischer Streufelder auf der Nano- bis Mikrometerskala kann die Erstellung neuartiger, verfeinerter Materialmodelle ermöglichen.«

Dr. Simon Philipp
Meso- und Mikromechanik
Fraunhofer IWM

Deborah Mohrmann
© Fraunhofer IAF
Deborah Mohrmann

»Im Quantum Sensing Hub Freiburg arbeiten wir gemeinsam mit Partnern und Kunden an der Entwicklung innovativer technologischer Anwendungen.«

Deborah Mohrmann
Business Development
Fraunhofer IAF

Weitere informationen über die Institute

Fraunhofer IPM

 

Das Fraunhofer IPM erforscht die Industrietauglichkeit von optisch gepumpten Magnetometern (OPM).

Fraunhofer IWM

Das Fraunhofer IWM berechnet mit quantenmechanischen Methoden die Einflüsse von Magnetfeldern auf Elektronenspins an Diamantkristall-Defekten.

Fraunhofer IAF

 

Das Fraunhofer IAF entwickelt Magnetometer auf Basis von NV-Zentren in Diamant.

Projekt »QMag – Quantenmagnetometrie«

 

Fraunhofer-Leitprojekt »QMag«

 

Erfahren Sie mehr über das Fraunhofer-Leitprojekt »QMag« und die Ziele des Projektkonsortiums.