Welche Schwierigkeiten gab es zu bewältigen, bis Proba-V mit GaN an Bord starten konnte?
Eine Schwierigkeit bestand darin, das Projektteam davon zu überzeugen, dass der erstmalige Einsatz der GaNTechnologie nicht die gesamte Mission gefährden würde, sollte diese ausfallen. Der GaN-Sender wurde schließlich als zusätzlicher dritter Sender integriert, der im Falle eines Senderausfalls als Backup diente. Als der Proba-V-Satellit 2013 in die Umlaufbahn gebracht wurde, war es das erste Mal, dass die ESA eine europäische GaN-Technologie in einer funktionsfähigen Mission eingesetzt hat, und es war möglicherweise sogar die weltweit erste Demonstration eines X-Band-MMIC im Weltraum.
Hat die Proba-V-Mission zu neuen Erkenntnissen über GaN geführt?
Es stellte sich heraus, dass der GaN-Sender die GaAs-Technologie, die für den Basissender verwendet wurde, übertraf: Er war kompakter, bot einen besseren Wirkungsgrad und die Möglichkeit, die Ausgangsleistung während eines Bodenstationsdurchgangs leicht anzupassen, um das Link-Budget zu optimieren und die Satellitenressourcen zu maximieren. Der GaN-Sender und die X-Band-Schaltung funktionieren seit dem Start problemlos und mit gleicher Betriebsleistung. Dies war ein großer Erfolg und hat gezeigt, dass GaN-basierte Technologie im Weltraum mit hoher Zuverlässigkeit und ausgezeichneter Leistung betrieben werden kann.
Warum sind Sie persönlich davon überzeugt, dass GaN ins All gehört?
GaN bietet völlig neue Möglichkeiten für den Einsatz im Weltraum. Die Technologie ist hier, um zu bleiben.