Wie sind Sie eigentlich »zu den Quanten gekommen«?
Calarco — Als ich Diplomand war, existierte das Forschungsfeld Quantentechnologie noch gar nicht. Es hieß »Grundlagen der Quantenmechanik« und man hatte so gut wie keine Karriereperspektive. Als ich am Ende meines Studiums war, hatten Peter Zoller und Ignacio Cirac aus Innsbruck die ersten Ideen zu einem Quantencomputer mit Ionen. Da war mir klar, dass sich aus diesen »Spielereien« mit Quantensystemen wirklich etwas bauen lässt.
Wittmann — An der Uni habe ich »Operation Research« studiert und hätte mir niemals träumen lassen, dass ich das jemals wieder brauchen würde, um z. B. ein »Traveling Salesman«-Problem auf einen Quantencomputer zu mappen. Aber genau so kam es, als Ende 2016 das IBM Quantum System als Open-Source-Projekt mit freiem Zugriff für jedermann angekündigt wurde. Ich war damals bei IBM und habe schnell das Potential erkannt, aber auch, dass wir eine technische Organisation in den Ländern brauchen, um die Kunden vor Ort zu unterstützen.