Am Fraunhofer IAF entwickeln wir Diamant mit einem einzelnen Stickstoff-Vakanz-Zentrum für die hochaufgelöste Rastersonden-Quantenmagnetometrie. Damit bietet sich erstmals die Möglichkeit, auf atomarer Ebene abbildende Magnetfeldverteilungen zu messen, die mit zuvor verfügbaren Verfahren nicht zugänglich sind. Es lassen sich z. B. die Stromflüsse von mikro- und nanoelektronischen Schaltungen hochauflösend darstellen, was für die Fehleranalyse von großem Nutzen ist. Außerdem können solche Quantensensoren für GPS-unabhängige Navigation genutzt werden, was beispielsweise Anwendungen für das autonome Fahren erschließt.
Für die Herstellung von Diamant-Magnetometerspitzen kann das Fraunhofer IAF auf eine exzellente Reinrauminfrastruktur zurückgreifen, die halbindustrielle Herstellungsprozesse erlaubt. Neben hochmodernen Lithographietools wurde in der trockenchemischen Strukturierung von poly- und einkristallinem Diamant ein vertieftes Know-how aufgebaut. In den letzten Jahren konzentrierte sich die Entwicklung am IAF zunehmend auf die Homoepitaxie von extrem reinem Diamant inklusive isotopenreiner 12C-Diamantschichten sowie die p- und n-Dotierung von Diamant. Im Bereich NV-Zentren in Diamant wurden die Technologie zur gezielten Erzeugung dieser Zentren an definierten Stellen in Diamantspitzen entwickelt sowie Trockenätzverfahren für die Herstellung der Diamantspitzen perfektioniert. Gerade diese Fähigkeit zur Einstellung eines definierten Ladungszustandes ist ein Schlüssel für die Realisierung zuverlässiger Quantensensoren auf Basis von NV-Zentren in Diamant.