Spektroskopie kombiniert mit künstlicher Intelligenz
Das Messprinzip basiert auf der Rückstreuspektroskopie im mittleren Infrarot (MIR). Prinzipiell könnte der Wellenlängenbereich von 4 bis 12 μm abgedeckt werden. Eine Kernkomponente des Systems ist ein breit emittierendes und spektral schnell scannendes Lasermodul, das aus Quantenkaskadenlaser (QCL) und mikro-opto-elektro-mechanischem Gitterscanner (»Micro-Opto-Electro-Mechanical Systems«, MOEMS) besteht. Die hohe Brillanz der Lichtquelle und die einzigartigen Eigenschaften des MOEMS-Scanners ermöglichen Infrarotspektroskopie mit einer Rate von einem Kilohertz. Eine solche Laserquelle (Spektral-Abstimmbereich von etwa 300 cm-1) ist im entwickelten Technologie-Demonstrator integriert. Es lassen sich aber auch mehrere einzelnen MOEMS-EC-QCLs miteinander kombinieren, sodass ein viel breitbandigerer Bereich bei gleicher Messzeit abgedeckt werden kann.
Die Forschenden haben nun die technologischen Kernkomponenten des Systems mit künstlicher Intelligenz (Machine Vision und Machine Learning) kombiniert, um eine schnelle und gleichzeitig durch eine hohe Konfidenz gekennzeichnete Inhaltsüberprüfung im laufenden (Inline)-Prozess zu ermöglichen. Innerhalb von 300 Millisekunden wird ein aus 12 Tabletten bestehender Blister durchgescannt, indem jede einzelne Tablette spektral vermessen wird. Die akquirierten Messdaten (MIR-Rückstreuspektren) werden in Echtzeit ausgewertet.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse wurden nun im Paper mit dem Titel »Point of Interest Mid-Infrared Spectroscopy for Inline Pharmaceutical Packaging Quality Control« im IEEE Sensors Journal veröffentlicht: https://ieeexplore.ieee.org/document/10145064/media#media
DOI: 10.1109/JSEN.2023.3281972