Im Projekt QLSI2 arbeiten 23 Partner aus 9 Ländern zusammen, um bis Ende 2027 einen halbleiterbasierten Quantencomputer mit 200 Qubits zu demonstrieren, der über die Cloud zugänglich ist. Darüber hinaus will das Konsortium die Implementierung relevanter Anwendungsfälle auf diesem Demonstrator zeigen.
Das Projekt QLSI2 bündelt die Expertise der wichtigsten europäischen Akteure (RTOs, akademische Labore, Start-ups und Großunternehmen) im Bereich der Quantentechnologien, von der Hardware bis zur Software, um eine Roadmap zu definieren und umzusetzen. Die Roadmap wird die gesamte Wertschöpfungskette einschließlich der Lieferkette abdecken. Besonderes Augenmerk wird auf die industrielle Umsetzbarkeit gelegt, damit Europa in den Quantentechnologien langfristig an der Spitze bleibt. Bei der Umsetzung der Roadmap werden sowohl Heterostruktur- als auch FD-SOI-basierte Pfade berücksichtigt. Darüber hinaus zielt QLSI2 darauf ab, sowohl die Technologie als auch die Produktionsreife auf ein Niveau zu bringen, das hoch genug ist, um Europas Ambitionen hinsichtlich der Industrialisierung von Quantentechnologien zu erfüllen, wobei der Schwerpunkt auf der Skalierbarkeit liegt.
QLSI2 setzt die erfolgreiche Arbeit des Vorgängerprojekts QLSI fort. QLSI hat bereits den Stand der Technik durch den Nachweis von drei verschränkten Qubits in 6-Qubit-Arrays vorangebracht und Wege aufgezeigt, wie die Auswirkungen von Ladungsstörungen, die eine Erhöhung der Anzahl der Qubits verhindert haben, reduziert werden können. Diese Ergebnisse, zusammen mit dem soliden technischen Ökosystem und dem eingeführten Ansatz (Untersuchung des ESD-Schutzes der Qubits, Entwicklung von Kalibrierungsalgorithmen, HF-Kontrolle usw.), haben die Voraussetzungen für QLSI2 geschaffen.
Das Fraunhofer IAF arbeitet an der statistischen Charakterisierung von Qubits bei tiefen Temperaturen, um die Variabilitätsaspekte für eine spätere industrielle Fertigung zu verstehen.