Meilenstein in der Errichtung einer europäischen Lieferkette für Materialien und Produktionsprozesse für Qubits

03.06.2024 / Projektabschlusstreffen »MATQu« (Materials for Quantum Computing) in Delft

Das finale Review-Meeting des EU-Projekts »MATQu« (Materials for Quantum Computing), das im Mai 2024 stattfand, markierte den erfolgreichen Abschluss des dreijährigen internationalen Verbundprojekts. Im Accelerator-Gebäude »NEXT« in Delft, Niederlande, kamen die Projektpartner aus sieben Nationen zusammenkamen, um ihre zahlreichen Projektergebnisse vorzustellen. Vier Forschungseinrichtungen und 14 Industrieunternehmen legten gemeinschaftlich der Grundstein für eine europäische Lieferkette für Festkörper-Qubits.

© Fraunhofer
© Fraunhofer
© Fraunhofer

Beim dritten und letzten Review-Meeting des Projekts »MATQu« wurde bei der Vorstellung der Projektergebnisse, bestehend aus insgesamt 56 erreichten Deliverables und 60 Meilensteinen, schnell klar: Das Projekt war ein voller Erfolg! Das internationale Verbundprojekt wurde vor drei Jahren mit dem Ziel gestartet, das zentrale Hardwareelement eines Quantencomputers, das sogenannte Qubit, auf dem Weg zur Marktreife entscheidend zu unterstützen. Damit eine Technologie skalierbar, und so relevant für den Markt wird, braucht es zuverlässige Lieferketten. Im Fall einer so komplexen Technologie wie Qubits bedeutet dies neue und innovative Infrastrukturen, die von der Substrattechnologie und Prozesstechnologie bis hin zu Werkzeugen und Systemen für die Herstellung reichen. Dafür haben sich in »MATQu« Partner aus sieben Nationen sowie 18 Einrichtungen aus Wissenschaft und Industrie zusammengetan, um über die gesamte Festkörper-Qubit-Wertschöpfungskette hinweg entscheidende Fortschritte zu erzielen.

Bei dem Abschlusstreffen in Delft wurden die Projektergebnisse in Form von 14 Demonstratoren vorgestellt, die verschiedene künftige Produktplattformen abdecken. Dazu gehören Substrate zur Qubit-Integration auf industrietauglichen Wafergrößen, Technologiechemikalien für Fertigungsprozesse, Kryo-Sondierungslösungen, Test- und Messgeräte zur Charakterisierung von Qubit-Bauteilen, sowie mehrere andere Produkte, die aktiv die Wertschöpfungskette unterstützen. Neben den Demonstratoren verzeichnet das Projekt 24 wissenschaftliche Publikationen und 18 laufende Patentanmeldungen. Abgerundet wurde das Treffen in den Niederlanden durch Laborführungen bei Orange Quantum Systems und Delft Circuits.

Der KDT-JU Program Officer, die externen Gutachtender:innen und die Projektpartner waren sich am Ende des zweitägigen Review-Meetings einig: »MATQu« war ein erfolgreicher und wichtiger Schritt, um eine europäische Lieferkette für Materialien und Produktionsprozesse für Qubits zu schaffen. Die Grundsteine sind gelegt, nun gilt es partnerschaftlich weiter darauf aufzubauen und die internationalen Kooperationen weiter auszubauen. Nur so kann die EU bei der Industrialisierung von Qubit-Technologien eine weltweit führende Rolle einnehmen.

Dieses Projekt wurde vom »ECSEL Joint Undertaking (JU)« im Rahmen der Fördernummer 101007322 finanziert. Das JU erhielt Unterstützung durch das Forschungs- und Innovationsprogramm »Horizon 2020« der Europäischen Union sowie durch Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die Niederlande, Finnland und Israel.

Kryogener Wafer-Prober zur automatisierten Charakterisierung von Qubit-Bauelementen

 

Nikola David Komericki fasst die Eigenschaften, Vorteile und Anwendungen des neuen kryogenen Wafer-Probers zur automatisierten Charakterisierung von Qubit-Bauelementen zusammen. Das Fraunhofer IAF hat die Anlage im Jahr 2023 in Betrieb genommen.

Weiterführende Informationen

MATQu am Fraunhofer IAF

Erfahren Sie mehr über die Arbeit des Fraunhofer IAF im Rahmen des Projekts MATQu.

 

Projektseite MATQu

Weitere Informationen über das EU-Projekt MATQu, seine Partner und Ergebnisse erhalten Sie auf der Projekt-Website.