08.01.2021 / Start von sechs Projekten zur Erforschung von Quantencomputing-Technologie, Anwendungsszenarien und Algorithmen. Drei Projekte mit Beteiligung des Fraunhofer IAF
Geforscht wird am und mit dem Quantencomputer »IBM Quantum System One«, der im baden-württembergischen Ehningen exklusiv für die Fraunhofer-Gesellschaft und ihre Partner installiert wurde. Beteiligt an den sechs Projekten sind sechs Fraunhofer-Institute gemeinsam mit 16 weiteren Universitäts-, Hochschul- und außeruniversitären Instituten des Landes sowie rund 40 assoziierten Unternehmenspartnern aus Baden-Württemberg und Deutschland.
»Im Kompetenznetzwerk und in den Verbundprojekten erforschen und entwickeln wir anwendungsbezogen und in enger Kooperation mit Partnern aus Politik, Forschung und Industrie das wichtige Zukunftsfeld Quantencomputing, das große Entwicklungschancen in vielen Märkten wie z. B. der Informationstechnik, der Sicherheitstechnik, der Chemie, des Finanzwesens und der Logistik bietet. Unser Ziel ist es, diese Technologie zur Marktreife zu führen«, betont Prof. Dr. Dr. Oliver Ambacher, Institutsleiter des Fraunhofer IAF in Freiburg und Sprecher des Fraunhofer-Kompetenznetzwerks Quantencomputing.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sagt in Bezug auf die Verbundprojekte: »Quantentechnologien bieten enorme Chancen für unsere Wirtschaft. Die Vorhaben sind ein wichtiger Baustein, um das bestehende Ökosystem zu dieser Zukunftstechnologie aus Hochschulen, Forschungsinstituten, Start-ups und Unternehmen in Baden-Württemberg weiter zu stärken. Damit erhöhen wir auch die internationale Sichtbarkeit des Landes als führende Region für quantentechnologische Innovationen.«
Die Projekte in der ersten Förderrunde 2021 bis 2022 befassen sich mit folgenden drei Schwerpunkten:
Zu den möglichen Anwendungsgebieten zählen unter anderem die Modellierung von Batterien und Brennstoffzellen, Stabilitätsanalysen kritischer Infrastrukturnetzwerke sowie Anwendungen und Algorithmen für Fertigung, Entwicklung, Logistik, Energie und Finanzwesen. Eine Übersicht der sechs Projekte mit Kurzbeschreibung und Partnern finden Sie hier.
Das Fraunhofer Kompetenzzentrum »Quantencomputing Baden-Württemberg« ist Teil des bundesweiten Kompetenznetzwerks Quantencomputing, das die Fraunhofer-Gesellschaft in Kooperation mit IBM Deutschland gegründet hat. Ziel ist, die Schlüsseltechnologie Quantencomputing in Deutschland voranzubringen und neue technologische Lösungen sowie quantenbasierte Rechenstrategien für angewandte, wirtschaftsrelevante Fragestellungen zu entwickeln. Das Netzwerk wurde als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen und Forschungsorganisationen in Deutschland gegründet, die am und mit dem IBM-Quantencomputer im baden-württembergischen Ehningen forschen wollen. Der Standort ermöglicht den Betrieb dieses Quantencomputers unter deutscher Gesetzgebung.
Das Fraunhofer IAF (Freiburg) und das Fraunhofer IAO (Stuttgart) koordinieren das Kompetenzzentrum »Quantencomputing Baden-Württemberg«. An beiden Instituten gibt es jeweils einen leistungsfähigen Computer-Pool, bestehend aus zehn Workstations und einem klassischen Hochleistungscomputer für Trainings- und Schulungszwecke, die an die IBM-Quantencomputer angeschlossen sind.
Zur Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus: Wirtschaftsministerium fördert Verbundforschungsprojekte zum Quantencomputing mit über 19 Millionen Euro