Wie bist du zum Fraunhofer IAF gekommen?
Ursprünglich bin ich während meines Studiums am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bei einer Internetrecherche auf das IAF aufmerksam geworden und habe dann im nächsten Semester zwei Vorlesungen von Dozenten besucht, die am IAF arbeiten – Prof. Ingmar Kallfass, der nun nicht mehr hier ist, und Dr. Martin Walther, Bereichsleiter am IAF. Beide Vorlesungen waren sehr interessant und nach dem Semester wurde mir angeboten, meine Abschlussarbeit oder ein Praktikum am IAF zu machen. Das war dann der Einstieg für mich: Es hat mit einem Praktikum angefangen, nach dem ich direkt meine Diplomarbeit gemacht habe, und seitdem arbeite und promoviere ich am IAF.
Mit was befasst du dich in deiner Dissertation?
Ich beschäftige mich mit der Fragestellung, wie man möglichst hohe Datenraten bei möglichst niedriger Leistungsaufnahme in einer Schaltung kombinieren kann. Dabei erforsche ich, was welchen Einfluss auf die Leistungsaufnahme, wie aber auch auf die Datenrate hat, und versuche dabei den goldenen Weg zu finden, um die kabellose Vernetzung in Zukunft effizienter zu gestalten.
Das Ganze ist im Hinblick auf Datenlinks, also Kommunikationen zwischen zwei dedizierten Kommunikationsgeräten, gedacht. Für die Anwendung sind ganz unterschiedliche Szenarien denkbar. Eine Möglichkeit wäre z.B. ein Daten- oder Videokiosk, bei dem man mobile Daten noch schneller herunterladen kann. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen Datenknoten und einer Basisstation. Somit ist meine Forschung für zukünftige Kommunikationsmittel und den kommenden Mobilfunkstandard 5G interessant.
Neben deiner Dissertation bist du als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt, wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Ich bin in verschiedene Projekten involviert, die zum Teil thematisch ganz unterschiedlich aufgestellt sind. Das macht auch einen gewissen Reiz für mich aus. Ich bin nicht nur in einem ganz spezifischen Thema tätig, sondern kann mich mit einer ganzen Bandbreite an Themen befassen. Dabei bin ich in gleich zwei Geschäftsfeldern des IAF tätig. Zum einen in der Hochfrequenzelektronik, in der ich integrierte Schaltungen für Tieftemperaturanwendungen in der Radioastronomie, oder in Zukunft auch für Quantum Computing erforsche. Zum andern arbeite ich auch in der Leistungselektronik, bei der es unter anderem um hochlineare Empfängersysteme geht. Obwohl die Themen ganz unterschiedlich sind, sind die Fragestellungen häufig sehr ähnlich und die Synergien, die sich aus den beiden Geschäftsfelder ergeben, sind für mich als Schaltungsdesigner perfekt.