ARCTIC – Advanced Research on Cryogenic Technologies for Innovative Computing

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Übersicht des ARCTIC-Konsortiums
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Das ARCTIC-Konsortium
Kryogener On-Wafer-Prober des Fraunhofer IAF
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Der kryogene On-Wafer-Prober am Fraunhofer IAF charakterisiert vollautomatisch bis zu 25 ganze 200-mm- oder 300-mm-Wafer mit Bauelementen für Quantencomputer

Das Projekt ARCTIC (»Advanced Research on Cryogenic Technologies for Innovative Computing«) zielt darauf ab, eine vollständige und umfassende europäische Versorgungskette für kryogene Photonik, Mikroelektronik und allgemein für Kryo-Mikrosysteme für die aufstrebende Quantencomputerindustrie und verschiedene kryogestützte IKT-Anwendungen aufzubauen.

ARCTIC ist ein Kooperationsprojekt mit 36 europäischen Spitzenforschungsinstituten, industriellen Fertigungseinrichtungen und führenden Anwendungspartnern, die die Vision teilen, einen gemeinsamen Schritt in Richtung der Ära kryogener Mikrosysteme für klassische und Quantenanwendungen zu unternehmen. Es zielt darauf ab, die Lücke zwischen der Qubit-Forschung und der Schnittstellentechnologie zu schließen, die für die Vergrößerung von Quantensystemen dringend benötigt wird.

 

Das Hauptziel von ARCTIC ist die Entwicklung skalierbarer kryogener IKT-Mikrosysteme und Steuerungstechnologien für Quantenprozessoren für die Anwendung in vielen Bereichen - von der Sensorik bis zur Kommunikation. Diese Branchenvielfalt wird zu Synergien führen und die Bildung eines europäischen Ökosystems für kryogene Mikrosysteme für klassische sowie Quantenanwendungen stärken. ARCTIC wird Halbleitertechnologien und -materialien mit Fokus auf die Anforderungen der Quantentechnologie und weiterer kryogener Anwendungen weiterentwickeln.

Charakterisierung peripherer Bauelemente für kryogene Quantenprozessoren

Die Charakterisierung von elektronischen Komponenten ist ebenso wichtig wie zeitaufwändig, insbesondere wenn es um kryogene Messungen und Charakterisierungen mit langen Abkühl- und Aufwärmzeiten geht. Das Fraunhofer IAF spielt eine wesentliche Rolle in »ARCTIC«, indem es die Charakterisierung von Peripherie-Bauelementen für kryogene Qunatenprozessoren auf Wafern in Industriegrößen mit einem automatisierten kryogenen Full-Wafer-Prober ermöglicht.

 

Neben dem umfangreichen Wissen über Charakterisierungsmethoden für Halbleiterbauelemente für F&E-Zwecke bis hin zu industriellen Tests von 200 mm und 300 mm Wafern ist das Fraunhofer IAF einer der wenigen europäischen Anbieter eines solchen Tieftemperatur-Testaufbaus bei unter 2K. Dieses fundierte Wissen über die Charakterisierung von kryogenen Komponenten und die statistische Variabilität von Schlüsseltechnologien wird ein wesentlicher Bestandteil von »ARCTIC« sein und dazu beitragen, die industrielle Erprobung von kryogenen Technologien zu beschleunigen, die für die Skalierung von Quantencomputern notwendig sind.

Kryogener Wafer-Prober im Video

Nikola David Komericki fasst die Eigenschaften, Vorteile und Anwendungen des kryogenen Wafer-Probers zur automatisierten Charakterisierung von Qubit-Bauelementen zusammen. Das Fraunhofer IAF hat die Anlage im Jahr 2023 in Betrieb genommen.

PROJEKTTITEL

ARCTIC – Advanced Research on Cryogenic Technologies for Innovative Computing

LAUFZEIT

2024 – 2027

FÖRDERMITTELGEBER

EU Horizon Europe (Fördernummer: 101139908 — ARCTIC — HORIZON-KDT-JU-2023-2-RIA)

Kofinanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung  BMBF (Föderdnummer 16MEE0379

KOORDINATOR

Interuniversitair Micro-electronica Centrum (IMEC)

PROJEKTLEITER (Fraunhofer IAF)

Nikola Komericki

ZIELE

  • Aufbau einer europäischen Lieferkette sowie eines RTO-Ökosystems für Technologien und Werkstoffe für kryogene Anwendungen, die vom Quantencomputing bis zur kryogenen Elektronik und Photonik reichen.
  • Entwicklung von Halbleitermaterialien und -technologien, die auf die Anforderungen der Quantentechnologie und kryogener Anwendungen zugeschnitten sind
  • Entwicklung von physikalischen und datengesteuerten Multiskalenmodellen zur Unterstützung der Entwicklung von Kryotechnologien
  • Entwurf und Charakterisierung von mikroelektronischen Bauelementen und Schaltungen, die für den kryogenen Betrieb angepasst sind
  • Maßgeschneiderte Halbleiter-Qubits und Quantenprozessor-Plattformen für Quantenberechnungen zur Verbesserung der Skalierbarkeit der Technologie.
  • Entwicklung von Halbleiter-Aufbau-Prozessen und Montagetechnologien für die heterogene Integration, die auf groß angelegte Quantentechnologie und kryogene Anwendungen zugeschnitten sind
  • Entwicklung von Kryogenik und kryogener Infrastruktur mit Hilfe von Kryoelektronik und elektrischen Kühlern
  • Kryogene Metrologiesysteme mit hohem Durchsatz für ein effizientes Screening von Bauelementen auf Waferebene

Konsortium

Belgium (BE)

  • Interuniversitair Micro-Electronica Centrum (Coordinator)
  • Incize (Partner)
  • Université Catholique de Louvain (Partner)

Austria (AT)

  • Besi Austria GmbH (Partner)
  • Global TCAD Solutions GmbH (Partner)

Switzerland (CH)

  • CSEM Centre Suisse d'Electronique et de Microtech (Associated)
  • Diramics AG (Associated)
  • Albis Optoelectronics AG (Associated)

Germany (DE)

  • Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (Partner)
  • FormFactor GmbH (Partner)
  • Infineon Technologies AG (Partner)
  • Technische Universität Braunschweig (Partner)
  • Supracon AG (Partner)

Estonia (EE)

  • Nanolayers OU (Partner)

Finland (FI)

  • Bluefors Cryogenics OY (Partner)
  • IQM Finland OY (Partner)
  • Okmetic OY (Partner)
  • Picosun OY (Partner)
  • QuantrolOx Finland OY (Partner)
  • Teknologian Tutkimuskeskus VTT OY (Partner)
  • Semiqon Technologies OY (Partner, Horizon Europe)

France (FR)

  • Commissariat à l'Énergie Atomique et aux Énergies Alternatives (Partner)
  • STMicroelectronics France (Partner)
  • STMicroelectronics Crolles 2 SAS (Partner)
  • Quobly (Partner)

Ireland (IE)

  • Intel Research and Development Ireland Limited (Partner)
  • University College Cork - National University of Ireland (Partner)

Netherlands (NL)

  • Single Quantum BV (Partner)
  • Technische Universiteit Delft (Partner)
  • Qblox BV (Partner)
  • Nederlandse Organisatie voor Toegepast Natuurwetenschappelijk Onderzoek (TNO) (Partner)

Sweden (SE)

  • Lunds Universitet (Partner)
  • C2Amps AB (Partner)

Canada (CA)

  • Nanoacademic Technologies Inc. (Associated)

Gemeinsames Unternehmen ECSEL

Fördernummer 101007322

(Unterstützung durch Horizon 2020 der Europäischen Union und durch Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, Niederlande, Finnland, Israel.)

Weitere Informationen

Pressemitteilung ARCTIC

Lesen Sie hier die Pressemitteilung zum Projektstart.

Projekt-Website

Die Projekt-Website liefert umfangreiche Informationen zu ARCTIC und den Projekt-Partnern.

Kryogene Messtechnik am Fraunhofer IAF

Um die Performance kryogener elektronischer Bauelemente zu bestimmen und weiter zu verbessern, verfügt das Institut über hochmoderne Tiefsttemperatur-Messtechnik.