Das Fraunhofer IAF betreibt Forschung im naturwissenschaftlichen Bereich. Welche Rolle spielt hier am Institut die Gruppe Feinmechanik?
Wir fertigen die Prototypen für unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Je nach Projekt oder Herausforderung beauftragen uns die Kollegen im Haus mit der Herstellung bestimmter feinmechanischer Komponenten, Baugruppen oder teilweise auch einfach mit einer Problemlösung. Wir verarbeiten technische Zeichnungen an unseren Computern und fertigen die Teile an unseren Maschinen.
Was sind speziell Ihre Aufgaben als Gruppenleiter und Ausbilder?
Ich bin das Bindeglied zwischen der Wissenschaft und der Technik. Die Wissenschaftler haben oft eine Idee, wissen jedoch nicht genau, wie sich das technisch lösen lässt. Da komme ich ins Spiel. Ich kläre die technische Machbarkeit ab und unterstützte bei der Entwicklung. Neben der technischen Beratung kümmere ich mich um die Materialverfügbarkeit, die Technik in der Feinmechanik sprich den Maschinenpark und bin auch für die Ausbildung der Industriemechaniker zuständig.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern ab bzw. was ist der Weg von der Idee zum fertigen Teil?
Da gibt es mehrere Wege. Im Idealfall kommen die wissenschaftlichen Abteilungen mit einer technischen Zeichnung, meistens bereits als 3D-Konstruktionsmodell, auf uns zu. Anhand der Zeichnung prüfe ich dann die Machbarkeit – also zum einen, ob das Teil überhaupt herstellbar ist und zum anderen, ob es dann funktioniert. Oft kommen auch die Kollegen mit einem konkreten Problem oder lediglich einer Idee, von der sie nicht wissen, wie diese zu realisieren ist. Dann setzen wir uns zusammen, konstruieren gemeinsam Teile und erarbeiten eine Lösung. Sobald uns die finalen CAD-Daten vorliegen, erstellen wir unsere CNC-Programme und stellen die Teile her. Sollten wir Teile auf Grund der Größe oder des Herstellungsverfahren nicht selbst herstellen können, arbeiten wir mit Fremdfirmen zusammen, um die ideale Lösung zu finden.